Dass das Internet seine dunklen Seiten hat, das hat inzwischen fast jeder zumindest vom Hörensagen mitbekommen. Wer sich viel im Netz bewegt, wird wohl auch die ein oder andere Erfahrung mit Internettrolls gemacht haben. Die meisten von ihnen sind zwar lästig, aber doch relativ harmlos. Schlimmer wird es, wenn eine größere Anzahl von ihnen es darauf angelegt hat, eine Existenz zu zerstören, wie im Falle von Buchautorin g.c.roth.
Los ging es am 29. Januar 2011, als g.c.roth über Google Alerts von der Existenz einer neuen Rezension zu ihrem Buch »Bestatten, mein Name ist Tod!« auf dem Online-Bewertungsportal CIAO erfuhr. Dieser Verriss, verfasst von einer gewissen Cosmay, gipfelte in dem Schlusssatz:
»Nichtsdestoweniger kann dieses Machwerk sicherlich keinen einzigen Stern von mir „erwarten“; zumal ich sehr gerne Minussterne verteilen würde. Eine Empfehlung zur Verwendung als alternative Heizmethode gibt’s dann auch noch ~ mehr aber nun wirklich nicht.« Hier nachlesen
g.c.roth meint dazu: »Natürlich gewöhnt man sich als Buchautorin mit wachsendem Erfolg auch an den ein oder anderen Verriss. Nicht jedem kann schließlich jedes Buch gefallen, und es kann nicht darum gehen, kritische Stimmen unterdrücken zu wollen. Wenn ein Rezensent schreibt, das Buch sei nicht sein Ding, dann kann ich damit leben. In diesem speziellen Fall jedoch war der absolute Vernichtungswille auffällig, der weit über das Maß einer normalen Negativrezension hinausging.«
Ihr Gespür sollte die Autorin nicht getäuscht haben, denn am 16. Februar schlug ein weiterer Verriss ein, diesmal beim Onlinebuchhändler amazon. Er stammt von einem gewissen Christian Wagner und schloss mit dem Fazit:
»Inhaltlich finde ich die Geschichten übertrieben und teilweise einfach geschmacklos geschrieben. Wer ein richtig gutes Buch zum Thema Bestatterleben lesen will, sollte "Gestatten, Bestatter!: Bei uns liegen Sie richtig" von Peter Wilhelm lesen.« Hier nachlesen
g.c.roth dazu: »Ja, das hat mich schon an diesem Tag erstaunt, zwei Rezensionen in so kurzer Zeit. Meiner Erfahrung nach machen sich nicht sehr viele Menschen die Mühe, überhaupt eine Rezension zu verfassen. Mein Buch hatte vor der Aktion in drei Jahren insgesamt zehn Rezensionen erhalten. Und nun schon zwei in knapp drei Wochen. Ich war sehr gespannt, was da noch kommen würde.«
Die Sache sollte weitergehen. Schlag auf Schlag. Am 18.2., also schon zwei Tage später, postete eine gewisse Sendorra ihre Buchbesprechung auf CIAO. Unter der Überschrift »Zeitfressendes Altpapier« erfährt der staunende Leser:
»Hätte ich doch nur Cosmays vernichtender Kritik geglaubt. Dann hätte ich 1 ½ Stunden meiner kostbaren Lebenszeit mit interessanteren Dingen verbringen können. Hätte die Steuererklärung machen oder zum Zahnarzt gehen können. Aber nein, ich Ungläubige kommentiere unbedacht, dass ich nun neugierig auf das verschmähte Schriftstück wäre. Und was tut die wunderbare Cosmay? Natürlich - sie bietet an mir ihr Büchlein ante mortem zu vererben.« Hier nachlesen
In diesem Stil geht es noch eine Weile weiter. Sendorra geht nicht nur so weit, ganz offen den ihr von Cosmay zugespielten Ball aufzunehmen, sondern ergänzte ihre Ausführungen genüsslich mit einigen Informationen, die den Versuch darstellen, g.c.roths Existenz zu zerstören.
Die nächste Buchbesprechung folgte schon einen Tag später auf Amazon, wo Sendorra am 19.2. ihre CIAO-Rezension etwas umformuliert recycelte: Hier nachlesen
Am heutigen Tage schließlich schlug eine Dame namens unwahrscheinlich bei CIAO mit folgendem Statement auf:
»Ich empfehle das [Buch von g.c.roth] grundsätzlich Niemandem, allenfalls Mentalsadisten oder Extremmasochisten. Wenigstens waren lediglich 89 Seiten zu verschmerzen. Wenn mich Irgendjemand nach dem Inhalt des Buches fragt engagiere ich Moskau-Inkasso. Erschöpfte Grüße in den Bücherfrühling... « Hier nachlesen
Versäumt wurde im Zuge dieser offensichtlich konzertierten Aktion auch nicht, Buchbesprechungen bei DOOYOO und YOPI unterzubringen, nämlich hier und hier.
Wir von »Ein Buch lesen!« versichern hiermit unsere Kollegin g.c.roth unserer uneingeschränkten Solidarität. Ihr Buch ist aus unserer Sicht höchst empfehlens- und lesenswert. Freunde des Schwarzen Humors werden auch weiterhin ihre Freude mit dieser Lektüre haben. Einen Eindruck von »Bestatten, mein Name ist Tod!« können Sie sich hier verschaffen.
Bestellen Sie »Bestatten, mein Name ist Tod!« noch heute bei amazon oder einem anderen Buchhändler Ihrer Wahl. Nicht nur aus Solidarität, sondern vor allem aus Freude an guter Literatur!
(up)